Senran Kagura: Estival Versus im Test
Senran Kagura: Estival Versus im Test
Wackelpudding beim Sommerfest
Für manche ist die Senran-Kagura-Reihe alles, was derzeit in der Videospielindustrie schief läuft. Für andere, trotz schlüpfrigen Humors, Wackelpudding-Brüsten und zerstörbarer Kleidung, ein harmloser Zeitvertreib. Serienschöpfer Takaki Kenichiro hat ein großes Faible für weibliche Rundungen – sein größter Wunsch ist immerhin, die ganze Welt mit "happy boobs" zu umwickeln – und drückt das in seinen Spielen schamloser aus, als es selbst Dead-or-Alive-Vater Tomonobu Itagaki jemals hätte tun können.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum Senran Kagura so polarisiert. Es ist nämlich kein Spiel, das man einfach ignorieren kann. Jegliche Marketingmaterialien, jede Spielszene und alles drumherum scheint explizit so designt zu sein, dass es provoziert und Aufmerksamkeit erregt. Man muss sich ja nur die Werbevideos zum neuesten Ableger, Estival Versus, anschauen, die von einer Liebesgeschichte erzählen. Einer Liebesgeschichte zwischen einem einsamen Kerl und einem Dakimakura – ein Kissenbezug mit Anime-Mädchen-Motiv. Und ja, es ist eine Geschichte mit Happy End, was auch immer das für Mensch und Kissen bedeutet. Reinschauen lohnt sich!
Keine Meinung zu Senran Kagura zu haben scheint unter solchen Umständen so sehr ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, dass man schon fast vergessen könnte, dass es hier tatsächlich noch um ein Videospiel geht und nicht um den Kontext drum herum. Nachdem letztes Jahr der 3DS bedient wurde, dürfen sich dieses Jahr wieder die Playstation-Fans freuen. Doch kann Senran Kagura: Estival Versus, für PS Vita und erstmals auch für PS4, die große Furore rechtfertigen?
Estival Versus präsentiert sich dabei als perfektes Gegenmittel zum bisher doch sehr grauen März. Das Spiel trägt ein deutliches Sommermotiv, was sich durch die gesamte Story zieht. Prinzipiell geht es darum, dass die Großmutter von Quasi-Hauptfigur Asuka die Mädchen der Ninja-Schulen in eine Art Parallelwelt entführt, in der immer Sommer herrscht. Doch nicht etwa um den Mädels ordentlich Urlaub vom Ninja-Alltag zu gönnen, sondern um die Schulen gegeneinander antreten zu lassen, da die eigentlichen Rivalitäten stellenweise doch eher Freundschaften ähneln. Im Hintergrund lauert dabei die Bedrohung durch einen Y?ma, ein japanischer Dämon, der die Welt zu vernichten droht. So sind die Shinobi nach anfänglicher Freude über das gute Wetter schnell motiviert, im Wettbewerb miteinander alles zu geben, um die Katastrophe zu verhindern.
Was sich wie eine relativ ernsthafte Geschichte liest, stellt sich im Spielverlauf aber schnell als schwache Rechtfertigung heraus, um einfach einen Grund zu bieten, wieso die Ninja-Schulen sich immer und immer wieder kloppen müssen. Zwar wird versucht, Spannung aufzubauen, doch jegliche Storyentwicklung wird doppelt und dreifach im Voraus angedeutet, so dass man bei der Geschichte nie wirklich voll dabei ist. Dafür ist es dem Spiel dann doch zu wichtig, möglichst oft Humor einzusetzen.
Die gut mehr als 20 Shinobi, die zur Verfügung stehen und alle eine Rolle in der Geschichte spielen, haben zwar Persönlichkeiten, die hinter oberflächlicher Fassade mehr Tiefgang bieten, als man bei dem Spiel erwarten würde. Aber gerade in den Interaktionen zwischen den Mädchen kommt dieser Aspekt wegen der über alle Maßen überspitzten Persönlichkeiten nicht wirklich zur Entfaltung. Kaum ein ernster Moment, der nicht auf Teufel komm raus aufgelockert wird – ob es angebracht ist oder nicht. Katsuragi, die Grabschmeisterin vom Dienst, würde beispielsweise wohl selbst am Tag des Weltuntergangs noch grinsend versuchen, ihren Freundinnen an die Brüste zu gehen.
Das ist einfach die Macke des Spiels und entweder man freundet sich damit an, oder man wird ziemlich schnell genervt sein. Wer dem Humor was abgewinnen kann, wird sich über viele Lacher freuen können. Ansonsten bedient sich das Spiel typischer Motive für das Magical-Girl-Genre. Es geht, mal wieder, um die Bedeutung von Freundschaft, um gegenseitigen Respekt und wie man alles schaffen kann, wenn man nur fest zusammenhält.
Das Spiel unterteilt sich dabei in Missionen, die euch meist das Ziel geben, einfach nur alles zu kloppen, was euch vor die üppige Brust kommt. Mal gibt es ein Zeitlimit, mal kämpft man im Team, aber viel Variation dieser Formel bietet Estival Versus nicht. Dennoch macht das Spiel schnell Spaß und das ziemlich sehr, was vor allem am Kombo-System liegt. Mit zwei Angriffstasten reiht ihr eure Schläge aneinander und freut euch auch als absoluter Einsteiger schnell über zwei- wenn nicht sogar dreistellige Kombozahlen. Richtig cool wird es aber, wenn ihr eure Feinde mit Spezialschlag in die Luft haut: dann könnt ihr per Knopfdruck hinterherspringen und eure Angriffsserie direkt fortsetzen, ehe ihr sie von oben richtig hart auf den Boden schmettert. Man fühlt sich in der Haut der Mädchen einfach unheimlich stark, wenn man Dutzende von feindlichen Ninjas kloppt, sie quer durch die Arenen schleudert und allgemein die volle Vernichtung regnen lässt. Das macht regelrecht süchtig und man ist versucht, immer krassere Kombos herauszuholen.
Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Kampfsystem in seinen Möglichkeiten dezent erweitert. Kämpft ihr im Team, habt ihr nun auch die Möglichkeit, Feinde mit einem speziellen Luftangriff gemeinsam anzugreifen. Es gibt mehr Items, zum Beispiel Bomben, die man werfen kann, und die bei Treffern eure Gegner beispielsweise vergiften können. Sogar auf Kampfroboter könnt ihr klettern um besonders effektiv und weitflächig für Aua zu sorgen.
Doch trotz dieser Änderungen bleibt das Kampfsystem eine relativ simple Affäre. Denn auch wenn die Mädchen sich alle stark unterscheiden und sehr unterschiedlich kämpfen, mangelt es dem Spiel etwas an Anspruch und Herausforderung. Als Snack zwischendurch den anderen Ninjas die Kleidung vom Leib zu prügeln geht immer. Aber längere Spielsessions amplifizieren durch die eintönigen Missionen das einfache Spieldesign und betonen die Schwächen so.
Aber nicht nur das Kampfsystem ist das spaßigste, welches einem in Senran Kagura bisher geboten wurde. Auch der Aspekt Fanservice wurde in schier ungeahnte Höhen getrieben. Schon die schön animierten Verwandlungssequenzen, bei denen die Mädchen ihre Verwandlungsschriftrollen aus allerlei dubiosen Körpernischen produzieren, machen klar, dass man alles toppen will, was es in den Vorgängern zu sehen gab. Dabei hat Senran Kagura mal wieder mächtig Inhalt im Angebot: unzählige Kleidungsstücke und tonnenweise freischaltbare Goodies wie Bilder, Bonusmissionen, Musikstücke und mehr wollen Spieler langfristig binden.
Zudem gibt es neben der Hauptgeschichte noch für jedes der Mädchen eine kleine Substory, die euch in fünf Missionen etwas tiefer in die Persönlichkeit und Hintergründe der Figuren einführt. Zum Beispiel hat sich Murakumo nach dem frühen Tod ihrer Eltern hinter einer Maske zurückgezogen, die sie in der Öffentlichkeit immer trägt. Sie selbst hat sich davon überzeugt, dass ihr Gesicht eine groteske Fratze sein muss, wodurch selbst ihre Persönlichkeit an diese Maske gekoppelt ist. Mit ist sie eine starke Persönlichkeit, ohne ein verängstigtes Mädchen, welches keinen Satz ohne Gestottere über die Lippen bringt. In ihrem Storypfad begleitet ihr sie nun bei ihrem Versuch, sich auch mal ohne ihre Maske in die Öffentlichkeit zu trauen.
Die Qualität der Nebengeschichten schwankt stark, insbesondere weil die Missionen sich nicht besonders von dem unterscheiden, was man auch so im Hauptspiel geboten kriegt. Dennoch werden sich Fans freuen, wenn sie die Möglichkeit haben, mehr über ihre Lieblingsmädchen zu erfahren.
Wie auch schon der Vorgänger, ist Senran Kagura: Estival Versus ein wunderbares Zwischendurch-Spiel. Mal eben eine halbe oder ganze Stunde kloppen, bockt auch langfristig auf hohem Niveau, während längere Zocksessions unter einer gewissen Eintönigkeit leiden, weil das Spiel nicht genug Abwechslung in den Hauptmodi zu bieten weiß. Die Fanservice-Schraube wurde noch mal ordentlich angedreht, das Kampfsystem um sinnvolle, neue Elemente erweitert und die grafische Präsentation ist, auch wenn sie die PS4 zu keinem Zeitpunkt ausreizt, wirklich sehenswert. Doch auch wenn Estival Versus das bisher beste Senran-Kagura-Spiel ist, bleibt ein kleiner Haken. Wie lange wird sich die Serie auf ihre rigide Missionsstruktur und immer gleiche Missionsziele verlassen können? So sehr sich Estival Versus wie ein Höhepunkt anfühlt, so offensichtlich ist auch, dass die Serie in Zukunft einen frischen Wind brauchen wird. Haris
Senran Kagura: Estival Versus wurde auf der PS4 getestet. Ein Rezensionsexemplar wurde uns von Marvelous zur Verfügung gestellt.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum Senran Kagura so polarisiert. Es ist nämlich kein Spiel, das man einfach ignorieren kann. Jegliche Marketingmaterialien, jede Spielszene und alles drumherum scheint explizit so designt zu sein, dass es provoziert und Aufmerksamkeit erregt. Man muss sich ja nur die Werbevideos zum neuesten Ableger, Estival Versus, anschauen, die von einer Liebesgeschichte erzählen. Einer Liebesgeschichte zwischen einem einsamen Kerl und einem Dakimakura – ein Kissenbezug mit Anime-Mädchen-Motiv. Und ja, es ist eine Geschichte mit Happy End, was auch immer das für Mensch und Kissen bedeutet. Reinschauen lohnt sich!
Keine Meinung zu Senran Kagura zu haben scheint unter solchen Umständen so sehr ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, dass man schon fast vergessen könnte, dass es hier tatsächlich noch um ein Videospiel geht und nicht um den Kontext drum herum. Nachdem letztes Jahr der 3DS bedient wurde, dürfen sich dieses Jahr wieder die Playstation-Fans freuen. Doch kann Senran Kagura: Estival Versus, für PS Vita und erstmals auch für PS4, die große Furore rechtfertigen?
Estival Versus präsentiert sich dabei als perfektes Gegenmittel zum bisher doch sehr grauen März. Das Spiel trägt ein deutliches Sommermotiv, was sich durch die gesamte Story zieht. Prinzipiell geht es darum, dass die Großmutter von Quasi-Hauptfigur Asuka die Mädchen der Ninja-Schulen in eine Art Parallelwelt entführt, in der immer Sommer herrscht. Doch nicht etwa um den Mädels ordentlich Urlaub vom Ninja-Alltag zu gönnen, sondern um die Schulen gegeneinander antreten zu lassen, da die eigentlichen Rivalitäten stellenweise doch eher Freundschaften ähneln. Im Hintergrund lauert dabei die Bedrohung durch einen Y?ma, ein japanischer Dämon, der die Welt zu vernichten droht. So sind die Shinobi nach anfänglicher Freude über das gute Wetter schnell motiviert, im Wettbewerb miteinander alles zu geben, um die Katastrophe zu verhindern.
Was sich wie eine relativ ernsthafte Geschichte liest, stellt sich im Spielverlauf aber schnell als schwache Rechtfertigung heraus, um einfach einen Grund zu bieten, wieso die Ninja-Schulen sich immer und immer wieder kloppen müssen. Zwar wird versucht, Spannung aufzubauen, doch jegliche Storyentwicklung wird doppelt und dreifach im Voraus angedeutet, so dass man bei der Geschichte nie wirklich voll dabei ist. Dafür ist es dem Spiel dann doch zu wichtig, möglichst oft Humor einzusetzen.
Die gut mehr als 20 Shinobi, die zur Verfügung stehen und alle eine Rolle in der Geschichte spielen, haben zwar Persönlichkeiten, die hinter oberflächlicher Fassade mehr Tiefgang bieten, als man bei dem Spiel erwarten würde. Aber gerade in den Interaktionen zwischen den Mädchen kommt dieser Aspekt wegen der über alle Maßen überspitzten Persönlichkeiten nicht wirklich zur Entfaltung. Kaum ein ernster Moment, der nicht auf Teufel komm raus aufgelockert wird – ob es angebracht ist oder nicht. Katsuragi, die Grabschmeisterin vom Dienst, würde beispielsweise wohl selbst am Tag des Weltuntergangs noch grinsend versuchen, ihren Freundinnen an die Brüste zu gehen.
Das ist einfach die Macke des Spiels und entweder man freundet sich damit an, oder man wird ziemlich schnell genervt sein. Wer dem Humor was abgewinnen kann, wird sich über viele Lacher freuen können. Ansonsten bedient sich das Spiel typischer Motive für das Magical-Girl-Genre. Es geht, mal wieder, um die Bedeutung von Freundschaft, um gegenseitigen Respekt und wie man alles schaffen kann, wenn man nur fest zusammenhält.
Das Spiel unterteilt sich dabei in Missionen, die euch meist das Ziel geben, einfach nur alles zu kloppen, was euch vor die üppige Brust kommt. Mal gibt es ein Zeitlimit, mal kämpft man im Team, aber viel Variation dieser Formel bietet Estival Versus nicht. Dennoch macht das Spiel schnell Spaß und das ziemlich sehr, was vor allem am Kombo-System liegt. Mit zwei Angriffstasten reiht ihr eure Schläge aneinander und freut euch auch als absoluter Einsteiger schnell über zwei- wenn nicht sogar dreistellige Kombozahlen. Richtig cool wird es aber, wenn ihr eure Feinde mit Spezialschlag in die Luft haut: dann könnt ihr per Knopfdruck hinterherspringen und eure Angriffsserie direkt fortsetzen, ehe ihr sie von oben richtig hart auf den Boden schmettert. Man fühlt sich in der Haut der Mädchen einfach unheimlich stark, wenn man Dutzende von feindlichen Ninjas kloppt, sie quer durch die Arenen schleudert und allgemein die volle Vernichtung regnen lässt. Das macht regelrecht süchtig und man ist versucht, immer krassere Kombos herauszuholen.
Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Kampfsystem in seinen Möglichkeiten dezent erweitert. Kämpft ihr im Team, habt ihr nun auch die Möglichkeit, Feinde mit einem speziellen Luftangriff gemeinsam anzugreifen. Es gibt mehr Items, zum Beispiel Bomben, die man werfen kann, und die bei Treffern eure Gegner beispielsweise vergiften können. Sogar auf Kampfroboter könnt ihr klettern um besonders effektiv und weitflächig für Aua zu sorgen.
Doch trotz dieser Änderungen bleibt das Kampfsystem eine relativ simple Affäre. Denn auch wenn die Mädchen sich alle stark unterscheiden und sehr unterschiedlich kämpfen, mangelt es dem Spiel etwas an Anspruch und Herausforderung. Als Snack zwischendurch den anderen Ninjas die Kleidung vom Leib zu prügeln geht immer. Aber längere Spielsessions amplifizieren durch die eintönigen Missionen das einfache Spieldesign und betonen die Schwächen so.
Aber nicht nur das Kampfsystem ist das spaßigste, welches einem in Senran Kagura bisher geboten wurde. Auch der Aspekt Fanservice wurde in schier ungeahnte Höhen getrieben. Schon die schön animierten Verwandlungssequenzen, bei denen die Mädchen ihre Verwandlungsschriftrollen aus allerlei dubiosen Körpernischen produzieren, machen klar, dass man alles toppen will, was es in den Vorgängern zu sehen gab. Dabei hat Senran Kagura mal wieder mächtig Inhalt im Angebot: unzählige Kleidungsstücke und tonnenweise freischaltbare Goodies wie Bilder, Bonusmissionen, Musikstücke und mehr wollen Spieler langfristig binden.
Zudem gibt es neben der Hauptgeschichte noch für jedes der Mädchen eine kleine Substory, die euch in fünf Missionen etwas tiefer in die Persönlichkeit und Hintergründe der Figuren einführt. Zum Beispiel hat sich Murakumo nach dem frühen Tod ihrer Eltern hinter einer Maske zurückgezogen, die sie in der Öffentlichkeit immer trägt. Sie selbst hat sich davon überzeugt, dass ihr Gesicht eine groteske Fratze sein muss, wodurch selbst ihre Persönlichkeit an diese Maske gekoppelt ist. Mit ist sie eine starke Persönlichkeit, ohne ein verängstigtes Mädchen, welches keinen Satz ohne Gestottere über die Lippen bringt. In ihrem Storypfad begleitet ihr sie nun bei ihrem Versuch, sich auch mal ohne ihre Maske in die Öffentlichkeit zu trauen.
Die Qualität der Nebengeschichten schwankt stark, insbesondere weil die Missionen sich nicht besonders von dem unterscheiden, was man auch so im Hauptspiel geboten kriegt. Dennoch werden sich Fans freuen, wenn sie die Möglichkeit haben, mehr über ihre Lieblingsmädchen zu erfahren.
Dem Schnittmeister von der Klinge gesprungen
Während der PS-Vita-Vorgänger Shinovi Versus leicht geschnitten war – die Interaktionen in der Umkleide waren nicht untertitelt –, kommt Estival Versus in Reinform daher. Schade nur, dass der DLC zu Ikki Toussen, einer bekannten Animeserie, es aufgrund von Lizenzschwierigkeiten nicht hierher geschafft hat.
Ich habe bei jedem Senran Kagura das Gefühl, dass Takaki Kenichiro versucht, die Grenzen des Akzeptablen auszutesten. Auch dieses Mal begeht er den schmalen Grat zwischen Schmuddel und doch nur schlüpfrig mit ziemlicher Bravur. Trotz all der Doppeldeutigkeiten, wenig versteckten Anspielungen und der grafischen Darstellung bleibt es eben doch irgendwie alles mit einem Augenzwinkern unterlegt. So bleibt der Inhalt irgendwie doch harmlos, auch wenn der tiefjapanische Humor für den ein oder anderen eine Hürde darstellen dürfte. Während der PS-Vita-Vorgänger Shinovi Versus leicht geschnitten war – die Interaktionen in der Umkleide waren nicht untertitelt –, kommt Estival Versus in Reinform daher. Schade nur, dass der DLC zu Ikki Toussen, einer bekannten Animeserie, es aufgrund von Lizenzschwierigkeiten nicht hierher geschafft hat.
Wie auch schon der Vorgänger, ist Senran Kagura: Estival Versus ein wunderbares Zwischendurch-Spiel. Mal eben eine halbe oder ganze Stunde kloppen, bockt auch langfristig auf hohem Niveau, während längere Zocksessions unter einer gewissen Eintönigkeit leiden, weil das Spiel nicht genug Abwechslung in den Hauptmodi zu bieten weiß. Die Fanservice-Schraube wurde noch mal ordentlich angedreht, das Kampfsystem um sinnvolle, neue Elemente erweitert und die grafische Präsentation ist, auch wenn sie die PS4 zu keinem Zeitpunkt ausreizt, wirklich sehenswert. Doch auch wenn Estival Versus das bisher beste Senran-Kagura-Spiel ist, bleibt ein kleiner Haken. Wie lange wird sich die Serie auf ihre rigide Missionsstruktur und immer gleiche Missionsziele verlassen können? So sehr sich Estival Versus wie ein Höhepunkt anfühlt, so offensichtlich ist auch, dass die Serie in Zukunft einen frischen Wind brauchen wird. Haris
Senran Kagura: Estival Versus wurde auf der PS4 getestet. Ein Rezensionsexemplar wurde uns von Marvelous zur Verfügung gestellt.
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Sparte - Wenn es nicht bei drei auf dem Baum ist, testen wir es.
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18. März 2016
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Playstation 4
Plattform - Die Playstation 4 (PS4) von Sony ist eine Spielkonsole der 8. Generation. Sie erschien am 29. November 2013 europaweit als Nachfolger der Playstation 3.
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